Wer stellt die Diagnose Bluthochdruck?
Wer behandelt den Bluthochdruck?
Durch die heutzutage auch außerhalb von Arztpraxen weit verbreiteten Blutdruckmessgeräte wird ein erhöhter Blutdruck häufig schon von einem Patienten selbst vermutet. Bestätigt wird er dann in der Regel vom Hausarzt, der weitere Untersuchungen durchführt oder eine medikamentöse Therapie beginnt. Bei plötzlichem Auftreten von erhöhten Blutdruckwerten insbesondere bei jüngeren Menschen, bei gleichzeitigem Auftreten weiterer Symptome oder bei schwer einstellbarem Bluthochdruck überweist der Hausarzt den Patienten ggf. zu einem Hypertensiologen, der die weitere Diagnostik durchführt und die Therapie mit dem Hausarzt abspricht.

Was ist ein Hypertensiologe?
Ein Hypertensiologe ist ein Arzt, der sich durch seine Ausbildung besondere
Kenntnisse auf dem Gebiet der Diagnostik und Therapie von Bluthochdruck-
krankheiten erworben hat. Kann er diese Fähigkeiten gegenüber der Deutschen Hochdruckliga darlegen bekommt er das Recht zum Führen der Bezeichnung Hypertensiologe DHL® verliehen.

Wir häufig ist die Krankheit Bluthochdruck?
An Bluthochdruck (Arterielle Hypertonie) leiden in Deutschland etwa
12 Millionen Menschen. Nach Erreichen des 60. Lebensjahres ist
nahezu jeder zweite von dieser weit verbreiteten Krankheit betroffen.
Etwa 5 Millionen wissen nichts von ihrer Hochdruckerkrankung und
können so auch nichts gegen die Folgekrankheiten unternehmen.

Spürt man einen erhöhten Blutdruck?

Mit einem erhöhten Blutdruck fühlt man sich meist besser als mit einem
zu niedrigen. Bei erhöhtem Blutdruck können Symptome wie Luftnot bei
geringer Belastung, Beklemmungen im Brustkorb, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schlafstörungen, Nervosität, und Herzstolpern auftreten. Diese Symptome können aber auch vielfältige andere Ursachen haben.
Häufig merkt man aber auch selber gar nichts. Verlassen Sie sich daher nicht auf den gefühlten Blutdruck. Nur die Blutdruckmessung durch Sie selbst oder beim Arzt gibt eine verlässliche Information über die wirkliche Blutdruckhöhe.

Wie wird die Diagnose Bluthochdruck gestellt?

Meist wird Sie schon Ihr Hausarzt auf einen erhöhten Blutdruck aufmerksam
machen. Eine Überweisung zu uns erfolgt mit dem Ziel eine Ursache hierfür zu finden und eine für Sie optimale Therapie vorzuschlagen.
Wir werden uns ausführlich mit Ihnen über Ihre Symptome und Vorgeschichte unterhalten, Sie gründlich von Kopf bis Fuß untersuchen, Ultraschall- und Laboruntersuchungen vornehmen. Eine automatische Langzeitblutdruckmessung über 24 Stunden gibt genaue Auskunft
über die Höhe des Blutdrucks, auch in der Nacht.

Wie wird der Bluthochdruck behandelt?

Überwiegend erfolgt eine Therapie mit blutdrucksenkenden Medikamenten. Die Auswahl richtet sich nach Begleiterkrankungen (z.B. Diabetes mellitus), Ihren Lebensumständen sowie Verträglichkeit.
Unterstützen können Sie die Wirksamkeit der Medikamente in dem Sie den
Salzkonsum reduzieren (6 bis 8 Gramm pro Tag), z. B. durch den Konsum eines natriumarmen Mineralwassers, sich wenn möglich mehrmals pro Woche körperlich bewegen und das Gewicht normalisieren. Das Gewicht sollte idealerweise bei einem BMI (Body-Mass-Index) von 19 - 25 kg/m² liegen. Bei Vorliegen einer Bluthochdruckerkrankung sollten zusätzliche Risikofaktoren für die Gefäße und Organe wie Nikotinkonsum und hohes Cholesterin vermieden werden.

Wie wird der Blutdruck kontrolliert?
Die Überwachung des Bluthochdrucks erfolgt am besten durch Ihre eigenen Messungen, die Sie morgens und abends vor der Tabletteneinnahme vornehmen und im Blutdruckpass dokumentieren. Die Aufzeichnung Ihrer selbst gemessenen Werte sollte beim Besuch Ihres Hausarztes oder bei uns mitgebracht werden.
Von Zeit zu Zeit wird eine Überprüfung durch eine automatische Langzeitblutdruckmessung über 24 Stunden erforderlich sein, um insbesondere auch den Blutdruck in der Nacht beurteilen zu können.

Wie hoch soll der Blutdruck sein?

Blutdruckwerte von unter 130 zu 85 mmHg sollten auf jeden Fall erreicht werden um Schäden an Organen wie Gefäßen, Nieren, Herz und Gehirn zu vermeiden. Die WHO teilt die Bluthochdruckerkrankung in verschiedene Stadien ein.




gemäß der WHO/ISH-Leitlinie, Quelle: AWMF-Leitlinien Arterielle Hypertonie 2004